"Lügenpresse halt die Fresse" ?
Ein Zwischenruf zur Journalisten-Schelte
In einer funktionierenden Demokratie ist die Vierte Gewalt bald ebenso notwendig wie
Legislative, Exekutive und Judikative. Journalisten recherchieren und verbreiten Fakten, die
für Leser, Hörer und Zuschauer essentiell sind, wenn sie sich eine fundierte Meinung bilden
wollen. Ohne seriöse journalistische Recherche könnten Wähler keine klare Entscheidung bei
Wahlen treffen: sie wären vor allem auf Propaganda oder Gerüchte angewiesen. Eine
besondere Form von Recherche ist der Investigative Journalismus, der Skandale unter die
Lupe nimmt. Investigativer Journalismus verlangt den Rechercheuren und ihren Quellen
nicht nur Kenntnis-Reichtum, sondern auch Mut ab.
Leider hat die Schar der schwarzen Schafe unter den Journalisten bedenklich zugenommen.
Ihre einseitige, lückenhafte, unausgewogene und propagandistische Berichterstattung ist oft
ein Mix aus Fakten und Meinungen. Falschmeldungen, die sie verbreiten, haben nicht selten
politische Motive.
Freilich ist Journalisten-Schelte angesagt: wenn Presseorgane Nachrichten verfälschen,
müssen sie zur Rechenschaft gezogen werden.
Das Deutsche Journalistenkolleg definiert:
"Ein Journalist geht in seinem Beruf der Recherche, Veröffentlichung und Verbreitung von
Informationen nach und arbeitet für die unterschiedlichsten Medien. Journalisten können in
zahlreichen verschiedenen Tätigkeiten und Funktionen wie Reporter, Redakteur,
Korrespondent, Kolumnist und Moderator auftreten. Die Arbeit von Journalisten dient der
Öffentlichkeit als Informationsquelle zu politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und
kulturellen Geschehnissen und erfüllt durch ihre meinungsbildende Wirkung eine
wesentliche gesellschaftliche Funktion. Bevor ein Journalist Texte veröffentlicht, muss er
diese auf Herkunft, Inhalt und Wahrheitsgehalt überprüfen. Das Aufdecken und Aufklären
gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Mißstände zählt zu den Hauptaufgaben
des seriösen Journalismus. In Deutschland dürfen Journalisten nicht staatlich beeinflusst
werden und können sich auf das Zeugnisverweigerungsrecht berufen. Dies ist in Artikel 5
des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland verankert. So entsteht eine
Kontrollfunktion des Journalismus gegenüber dem Staat, weshalb Journalismus auch oft als
Vierte Gewalt bezeichnet wird."
Na endlich! Es wird nicht nur immer gegen etwas demonstriert, sondern dafür: für eine starke
Europäische Union. Zehntausende gingen auf die Straßen. Denn sie wissen, dass die EU die größte
Errungenschaft in der Geschichte des Kontinents ist. Und sie sind davon überzeugt,dass
wehrhafte Demokratien Rückfälle in kleinkarierten Nationalismus verhindern müssen. Ein
aufgeklärtes Europa muss gestärkt aus seiner Krise hervorgehen: demokratischer, sozialer,
bürgernäher. Man kann nur wünschen, dass die Pro-Europäer weiter Zulauf bekommen.
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